Zur Geschichte unseres Vereins

Die DLRG Langenfeld hat eine lange Geschichte. Wir haben versucht, aus alten Zeitungsartikeln und persönlichen Erinnerungen älterer Mitglieder eine kleine Vereins-Chronik zusammenzustellen. Es war nicht ganz einfach, da der zweite Weltkrieg hier sehr viel durcheinander gebracht hat.

Wer sich darüber hinaus für die Geschichte der DLRG seit ihrer Gründung im Jahr 1913 interessiert: Auf den Bundesseiten der DLRG findet ihr hier eine sehr ausführliche und kompetente Darstellung über die Entwicklung der DLRG, die sich auch nicht davor scheut, die dunklen Zeiten während des NS-Regimes zu beleuchten.

Leider ist auch der Wachdienst am Rhein, den die DLRG Langenfeld länger als 60 Jahre zu ihren Kernaufgabe zählte, mittlerweile zur Geschichte geworden. Viele Mitglieder erinnern sich auch heute noch gern und mit ein wenig Wehmut an diese vergangenen Zeiten. Als "Geschichte in der Geschichte" haben wir hier ein paar Informationen zum Wachdienst am Rhein zusammengestellt. Dort findet ihr auch zahlreiche alte Fotos zur Rheinwache, die entweder aus Zeitungsartikeln oder dem heimischen Bildarchiv unserer Mitglieder entstammen.

Wir konnten aber auch noch ein paar historische Fotos zu verschiedenen anderen Ereignissen retten; wir haben sie hier bereitgestellt.

Wer sich dafür interessiert, wer so alles im Laufe der Jahrzehnte im Vorstand die Geschicke des Vereins mitbestimmt hat, findet hier eine Gesamtübersicht.

Artikel aus dem Langenfelder Anzeiger vom 04.03.1970

Eine kleine Chronik der DLRG Langenfeld

Es war einmal eine kleine Gemeinde, die sich vorgenommen hatte, etwas für die Erhaltung von Menschenleben zu tun. Sie erwarb ein Hallenbad und stellte einen Schwimmeister ein, der Begeisterung und gute fachliche Fähigkeiten mitbrachte. Das war Ernst Welter, der aus dem Leben des Schwimmsports in Langenfeld nicht mehr wegzudenken ist. 1927 startete er den ersten Rettungslehrgang. 32 Schwimmerinnen und Schwimmer wurden in die Anfangsgründe des Rettens eingeweiht. Für die damalige Zeit war es ein außergewöhnlicher Erfolg.

Ernst Welter bildete daraufhin die Ortsgruppe der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft in Langenfeld. Sie war richtungsweisend für die größeren Städte der Umgebung. Schon 1933 entstand die erste fliegende Rettungswache auf dem Rhein. Diese Wache bestand aus Paddlern des Schwimmvereins Langenfeld. Sie konnte im gleichen Jahr die ersten Erfolge verbuchen: Ferdi van der Mötter und Hans Rutgers holten zwei Menschen schwimmend aus dem Strom.

Die Arbeit der DLRG-Ortsgruppe nahm unter der dynamischen Leitung von Ernst Welter zu. Seine Begeisterung übertrug sich auch auf andere Schwimmsportler, die sich selbstlos für die DLRG-Aufgaben zur Verfügung stellten. So sind die Namen von Heinz Zimmermann, Heinz Stark, Paula Frowein, Hans Rutgers, Alex Musial, Heinz Klosterkamp, Willi Jenniges und Manfred Förster aus dem Leben der Langenfelder Ortsgruppe nicht mehr wegzudenken.

Selbst während des Krieges ging die Ausbildung innerhalb der DLRG unter der Leitung von Ernst Welter weiter, so daß nach dem neuen Start 1945, als immer mehr Menschen in ihrer Freizeit paddelten und zelteten, am Oedstein bei Monheim eine feste Rettungsstation aufgebaut werden konnte. In 19 Jahren wurden dort 18 Menschen vor dem Tode des Ertrinkens gerettet.
Nach dem Ausscheiden Ernst Welters aus dem Vorstand der DLRG übernahm Werner Sußmann für kurze Zeit die Leitung und übergab sie anschließend an Heinz Klosterkamp. Die über 30jährige Arbeit von Ernst Welter spiegelt sich in eindrucksvollen Zahlen wieder: Es wurden über 10.000 Schwimmer ausgebildet, und Langenfelder Rettungsschwimmer bewahrten an Meeren und Flüssen viele Menschen vor dem nassen Tode. Die meisten Rettungen hatten Heinz Stark (10), Hans Rutgers (9), Alex Musial (7) und Manfred Förster (4).

Inzwischen hat sich die kleine Gemeinde zu einer strammen Mittelstadt gemausert. Sie hat ein schönes neues Hallen- und Freibad, nicht zuletzt deshalb, weil sich schon vor über vier Jahrzehnten ein junger Mann zum Ziel gesetzt hatte, aus Langenfeld eine schwimmbegeisterte Stadt zu machen. Allein im letzten Jahr (*) wurden 1592 Freischwimmer-, Fahrtenschwimmer-Zeugnisse, Jugendschwimmscheine, Grund- und Leistungsscheine in Langenfeld erworben. Die Rettungswache am Oedstein meldete 1969 nicht weniger als 1891 Wachstunden mit sieben Erste-Hilfe-Leistungen. [* = Anmerkung: Gemeint ist das Jahr 1969]